WINTERABEND

 

Die Nacht schreit tote, schwarze Farbe ins  Fenster, schwarz wie der Garten dahinter und der Wald, der im Nichts versinkt, wie das Leben vor und hinter dem Glas… das gleiche schwarze Nichts.

Ich starre auf die Scheiben, unfähig das Glas mit meinen Blicken zu erfassen. Die kalte, dunkle Wand saugt meine Augen in ein Meer der Traurigkeit.

Mein Schmerz grinst seit Stunden betäubt den Rotwein an. Erst lachend, dann in mich gekauert will ich dass die Erinnerung jetzt ihre Wunden in mich reißt. Mit trüben Blicken locke ich sie an, diese schmerzende Erinnerung. Soll sie doch die Narben küssen. Wen stört das Blut, wenn es morgen vertrocknet, nicht mal mehr bei meinem müden Gang an den Füssen kleben bleibt. Tanz mit mir, Traurigkeit, tanz, verjagen wir die Hoffnung, tanz und halt mich, wenn ich falle…

Die Stille ist alles was bleibt. Selbst die Trauer flieht vor mir.
Der letzte Wein schenkt mir ein leeres Stöhnen, und das Feuer des  Kamins verkriecht sich  glutlos in der kalten Asche.

Ich sehe Dich,  Dich! Du malst dein Bild ins Fensterschwarz der Nacht, jede Sekunde meines starren Blickes lässt dein Lächeln wie einen Magneten über die Scheibe fliegen. Schwerelos zieht meine Sehnsucht mich in Deine Dunkelheit, …zum Fenster, …zu Dir.
Schritt für Schritt… Gebannt von Deiner Leidenschaft…

Bis ich Deinen Atem spüre, Deine Nähe fühlen kann…meine Lippen auf die
Scheibe presse, und eine Träne Deinen Namen schreibt.