RUF DER STILLE

 

Schwerfällig wie ein Stein, unbeweglich drückt sein Herz in der Brust. Eine zähe, klebrige Masse. Er hasst Regen. Seit er Denken kann hat er ihn gehasst. Und jetzt? Als wären seine Füße im Boden verschraubt, wie im Koma, steht er stumm im heulenden Wind, den kalten Herbstregen  bis auf die Haut spürend. Wollte er sich einfach nur in die Dunkelheit schreien?

 

Sein nasses Hemd frisst sich wie bleischweres, langsam auftauendes Eis in jede Pore. Wie viele Träume hatte ich, denkt er, während sein Blick auf den braunen Blättern klebt, die wie tausende seiner verlorenen Gedanken durch den Sturm peitschen, nur um irgendwann unbarmherzig in der Kälte der Zeit zu verfaulen. Sanft behütet vom schwarzen Mantel der Nacht legt er seine Kleider und die graue Haut zu den Blättern in das feuchte, kalte Gras.

 

Wie zärtlich diese Rufe doch klingen.

 

Sie werden das Lächeln erahnen können, das selbst am nächsten Morgen immer noch um seine eisigen Lippen tanzen wird.