IM TAU DER ZEIT

Es sind die Zungenspitzen milder Winde,
die mir dein sanftes Komm in lichte Flammen hauchen,
wie lose Zügel die kein straffes Halten brauchen,
wenn ich im Spiegel deines Blicks erblinde. 

Es sind die Flügelschläge ohne Schreie,
die mich nach tausend Kreisen doch noch weiter führen,
So wird Vergangenheit die eigne Unschuld spüren,
wenn ich die Frucht der Zeit vom Staub befreie. 

Es ist die zarte Haut verheilter Wunden,
die sich wie weiche Seide um mein Leben hüllt,
wenn sich der trockne Kelch mit deinen Fluten füllt